Tages­fahrt nach Gro­nin­gen am Diens­tag, 22.08.2023

Unse­re heu­ti­ge Tages­fahrt führ­te uns mit 88 Teil­neh­mern und mit Ber­nie und Nac­zi am Steu­er in die nie­der­län­di­sche Pro­vinz Gro­nin­gen.  Unser ers­tes Ziel war die bewohn­te ehe­ma­li­ge Fes­tung Bour­tan­ge, die nur zwei km von der deutsch-nie­der­län­di­schen Gren­ze liegt. Die Fes­tung umschließt mit ihren Außen­wer­ken die gleich­na­mi­ge Fes­tungs­stadt und ist eine der weni­gen Fes­tun­gen in Euro­pa, die nach ihrem fast voll­stän­di­gen Ver­fall in den letz­ten Jahr­zehn­ten wie­der­auf­ge­baut wur­de. Die Fes­tung stellt sich im Grund­riss als ein völ­lig regel­mä­ßi­ges Fünf­eck dar, an des­sen Ecken sich Bas­tio­nen befin­den. Die Ent­fer­nung von Bas­ti­ons­spit­ze zu Bas­ti­ons­spit­ze beträgt aller­dings nur 200 m. Wei­ter­hin sind in der Kern­fes­tung was­ser­ge­füll­te Grä­ben, Rave­lins, ein Kron­werk und ein Gla­cis vor­ge­la­gert. Die Anla­ge besteht haupt­säch­lich aus Erde und Holz, nur die Tor­bau­wer­ke und eine kur­ze Poter­ne sind gemau­ert. Inner­halb des Fes­tungs­fünf­ecks liegt als tou­ris­ti­sche Attrak­ti­on das heu­ti­ge Muse­ums­dorf Bour­tan­ge. Bei schö­nem som­mer­li­chen Wet­ter konn­ten wir in Ruhe durch das „Müns­ter­sches Tor“ und über die Zug­brü­cke gehen, hoch zu den Fes­tungs­wäl­len und Brü­cken­wäch­ter­häus­chen und hat­ten dabei einen schö­nen Blick von den Bas­tio­nen in die Fes­tungs­grä­ben.  Sehens­wert auch die Toi­let­ten­an­la­ge aus dem Mit­tel­al­ter und mit­ten auf dem Markt­platz war­te­te ein Fol­ter­pferd aus dem Mit­tel­al­ter auf uns. Die Kir­che und die Syn­ago­ge konn­ten besich­tigt wer­den und klei­ne Läden, Restau­rants und Cafés luden zum Ver­bleib ein.

Eine schö­ne und sehens­wer­te Anla­ge, aber natür­lich auch viel Kopf­stein­pflas­ter auf den Wegen und auf dem Markt­platz, mit Roll­stuhl oder Rol­la­tor nicht ein­fach zu bege­hen. Wer woll­te, konn­te die Fes­tungs­stadt mit einem Elek­tro­klein­bus „abfah­ren“, das natür­lich aber kos­ten­pflich­tig. Nach 1 ½ Stun­den Besich­ti­gung ver­lie­ßen wir Bour­tan­ge Rich­tung Gro­nin­gen. Im Bus teil­ten uns die Fah­rer mit, dass Gro­nin­gen ab sofort alle Rei­se­bus­se aus der Innen­stadt sperrt. Shut­tle­bus­se soll­ten alle Besu­cher von einem Sam­mel­park­platz aus in die City fah­ren, natür­lich kos­ten­pflich­tig und Tickets dafür auch nur online. Am vor­ge­se­he­nen Park­platz ange­kom­men stan­den kei­ne Bus­se, kein Ansprech­part­ner war zu sehen, aber auch kei­ne Hin­wei­se auf Sper­rung der Bus­se für die Innen­stadt. So sind unse­re Fah­rer ein­fach in die Stadt­mit­te rein­ge­fah­ren und konn­ten uns in der Nähe des „Gro­ßen Mark­tes“ abset­zen. Natür­lich woll­ten die meis­ten von uns ein Restau­rant auf­su­chen und davon gab es rund um den „Gro­ßen Markt“ und dem „Fisch­markt“ mehr als genug. Nach einem Mit­tag­essen hat­ten wir bis 17.00 Uhr Zeit, die leb­haf­te Stadt auf eige­ne Faust zu erkunden.

Gro­nin­gen hat seit 1614 eine Uni­ver­si­tät und eine Fach­hoch­schu­le. Fast 50.000 Stu­den­ten sind in der Stadt ein­ge­schrie­ben. Die Reichs­uni­ver­si­tät hat zwei mar­kan­te Gebäu­de in der Innen­stadt und die Mar­ti­ni­kir­che am Gro­ßen Markt, die ältes­te und größ­te Kir­che der Stadt mit dem Mar­t­in­i­turm, wur­de schon im 15.Jahrhundert errich­tet. Vier wei­te­re Got­tes­häu­ser wur­den im Stil der Back­stein­go­tik erbaut.

Sehens­wert auch das Pro­vinz­haus, Sitz der Regie­rung, das Rat­haus, Bau­be­ginn 1792 und die ehe­ma­li­ge Korn­bör­se an der Stirn­sei­te des Fisch­mark­tes aus den Jah­ren 1862–1865.

Wer noch „gut zu Fuß“ war, besich­tig­te die Syn­ago­ge in der Fol­kin­ge­stra­at oder bestaun­te das am bes­ten erhal­te­ne back­stein­go­ti­sche Bür­ger­haus der Stadt aus dem 15. Jahr­hun­dert. Ja, es gab noch viel zu sehen aber die Zeit (und die Füße) lie­ßen nicht mehr viel zu. Unse­re Bus­fah­rer miss­ach­te­ten die Hal­te­ver­bots­schil­der und kamen pünkt­lich zum Treff­punkt und so konn­ten wir pünkt­lich um17.00 Uhr die Heim­fahrt antreten.

Ober­hau­sen erreich­ten wir nach guter Fahrt gegen 20.00 Uhr.

Fazit: Es war (wie immer) ein schö­ner, aber auch anstren­gen­der Rei­se­tag und soll­te wie­der­holt werden.

(Bil­der und Bericht Erwin Wagner)